7 Wege um dich auf die Geburt vorzubereiten

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Die Geburt eines Kindes gehört zu den körperlich anstrengensten und mental herausfordernsten Erlebnissen einer Frau. Vielfach wird der Prozess verglichen mit einem Marathon oder der Besteigung eines sehr hohen Berges. Bei beidem würde niemand auf die Idee kommen, es ohne Vorbereitung und Training anzugehen. Die Geburt eines Kindes benötigt somit auch eine gute Vorbereitung, soll sie möglichst komplikationsfrei verlaufen und der Schmerz sich in Grenzen halten. Wir haben 7 Wege recherchiert, die dich in deinem Geburts-Training unterstützen können.

 

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(Foto: Ryan Franco / Unsplash.com)

 

1. Informiere dich

Wenn wir ein Thema verstehen wollen oder uns für eine Prüfung vorbereiten, eignen wir uns soviel Wissen an wie möglich. Jemand, der einen wichtigen Test vor sich hat und diesen unbedingt bestehen möchte, liest und lernt was das Zeug hält. Die Geburt deines Kindes ist eine der grössten mentalen, emotionalen und physischen Prüfungen, die du im Leben bestehen darfst. Und du erlangst ein Gefühl der Sicherheit, wenn du weisst, welche Aufgaben und Herausforderungen in dieser Prüfung auf dich zukommen.

Lesen und dich informieren macht dich noch lange nicht zu einer Expertin. Wenn es deine erste Geburt ist, kannst du einfach nicht ganz genau wissen, was du körperlich und seelisch erleben wirst. Abgesehen davon, verläuft jede Geburt ganz individuell und ist abhängig von sehr vielen Faktoren, auf die du nicht immer Einfluss nehmen kannst.

Trotzdem fühlst du dich besser vorbereitet, wenn du den Geburtsprozess auf einer theoretischen Ebene verstehst und weisst, was mit deinem Körper passieren wird und mit welchen Schwierigkeiten du dich eventuell auseinander setzen wirst.

 

2. Finde positive Beispiele

Konzentriere dich in deiner Lektüre und Recherche auf Positivbeispiele. Wir alle kennen Geschichten von Müttern, oder können uns selbst dazu zählen, die einen sehr schmerzhaften, unangenehmen oder sogar traumatischen Geburtsprozess hinter sich gebracht haben. Natürlich ist ein Teil der Vorbereitung, mögliche Komplikationen nicht komplett auszuschliessen, sondern sich bewusst mit ihnen auseinander zu setzen.

Doch würdest du, wenn du den Mount Everest besteigen möchtest, nur Geschichten von erfolglosen Versuchen und traurigen Unglücken lesen? Oder würdest du nach inspirierenden Stories suchen, jenen Geschichten, die dir Mut machen und dir vor Augen halten, dass dieses Unterfangen machbar, unendlich lehrreich und faszinierend sein kann?

Wenn dich das Lesen und Informieren in deinem Selbstvertrauen bestätigt und dir Sicherheit vermittelt, bereichert es deine Kompetenz, auftretende Schwierigkeiten früh zu erkennen und abzuwehren oder zu meistern. Wenn du hingegen durch die Informationen, die du aufnimmst, verunsichert wirst und Ängste aufkommen lässt, ignoriere sie nicht. Versuche, im ersten Schritt die Ängste zu konfrontieren, zu benennen und aktiv an ihnen zu arbeiten und suche im zweiten Schritt nach positiveren Beispielen und Informationen. Nämlich jene, die dir helfen, deine Ängste einzuordnen und dich darin bestärken, dass du sie überwinden kannst.

 

3. Sorge für regelmässige Bewegung

Die ersten Monate der Schwangerschaft sind bekanntlich die schwersten. Dein Körper stellt sich auf den in dir heranwachsenden Menschen ein und das ist ein ganz schöner Kraftakt. Die sogenannte Morgen-Übelkeit hält bei vielen Frauen auch den ganzen Tag an. Wer sich dennoch aufraffen kann um spazieren zu gehen und seine tägliche Gymnastik zu machen, wird feststellen, dass es gut tut.

Für alle anderen gilt: Sobald die ersten Monate überstanden sind, pendelt sich das Energie-Level oft auch wieder ein. Dann gibt es keine Ausrede mehr, auf dem Sofa sitzen zu bleiben. Tägliche Bewegung hilft nicht nur deinem Körper dabei, flexibel und agil zu bleiben, sondern gibt auch deiner Laune und mentalen Verfassung einen Boost. Du fühlst dich besser in einer durchbluteten Haut und leidest weniger unter Schwangerschaftsbeschwerden wie Rücken- und Hüftschmerzen. Eine gut erhaltene Kondition kommt dir auch dann besonders zugute, wenn sich deine Geburt eine Weile hinzieht und es für dich heisst, deine Kraftreserven auszupacken.

 

4. Mach Entspannungs-Übungen

Eine ebenso sinnvolle Vorbereitung ist mentales Training. Dazu gehören beispielsweise Entspannungs- und Atemübungen, die du täglich praktizierst. In Verbindung mit affirmativen und bestärkenden Worten, die du dir selber zusprichst, schaffst du dir eine mentale Ruhezone, die du auch während der Geburt aufsuchen kannst. Wenn du es dir angewöhnst, dich in diesem inneren Raum der Ruhe ganz entspannt auf deinen Atem zu konzentrieren und dich nicht von äusseren Umständen ablenken zu lassen, bist du auch während dem Geburtsprozess weniger anfällig dafür, die Kontrolle über die gegenwärtige Situation zu verlieren.

Bewegungsformen wie Yoga und Tai Chi sind darauf konzipiert, dich zur Ruhe kommen zu lassen. Du lernst, dich voll und ganz auf den Moment einzulassen und dir mithilfe eines regelmässigen, ruhigen Atems innere Ausgeglichenheit zu verschaffen.

Eine weitere Form mentalen Trainings findest du in Programmen wie HypnoBirthing. Dieses speziell zur Geburtsvorbereitung entwickelte Training unterrichtet dich in der Selbsthypnose. Viele Schwangere sind durch das regelmässige Training in der Lage, sich während der Geburt in einen Zustand der extremen Ruhe zu versetzen. Der geplante Effekt: Schmerzen werden weniger intensiv und oftmals sogar als positive Zeichen der Geburtsentwicklung empfunden.

Welche Art mentalen Trainings für dich die richtige ist, findest du am besten selbst heraus. Wichtig ist, die Kraft innerer  Ausgeglichenheit nicht zu unterschätzen. Wenn du in der Ausnahmesituation Geburt ruhig bleiben kannst, profitiert auch dein Kind davon und erlebt die Reise ins eigene Leben entspannter.

 

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(Foto: Tim Goedhart / Unsplash.com)

 

5. Achte auf gesunde Ernährung

Für die meissten Frauen ist die Ernährung während der Schwangerschaft geprägt von gewissen Einschränkungen: Alkohol, roher Fisch und sehr scharfes Essen sollen vermieden werden. Generell gilt es, gesunde Lebensmittel vorzuziehen und Fertigprodukte und Süssigkeiten nur noch in Massen zu geniessen.

Anstatt sich über die Einschränkungen aufzuregen, lässt sich die Schwangerschaft auch als Chance betrachten, die eigene Ernährung grundsätzlich zu hinterfragen und zu prüfen. Wenn dem neuen Leben, welches in dir heranwächst, gesunde Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Vollkornprodukte besser tun als Fast Food und Schokoriegel, trifft dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf deinen eigenen Körper zu.

Eine gesunde Ernährung sorgt nicht nur dafür, dass dein Körper fit bleibt, sondern versorgt dich und dein Baby auch mit wichtigen Vitamen und Mineralstoffen. Dies widerrum begünstigt, dass du dich “rundum” wohler fühlst, mehr Energie hast und deine Zellen besser durchblutet werden. Du nimmst nur die notwendigen Kilos zu, fühlst dich allgemein weniger träge und zerschlagen und siehst dich während und nach der Geburt mit keinem unnötigen Gewicht konfrontiert.

 

6. Entwickle eine Geburts-Vision

Nutze die Schwangerschaftsmonate, um dir Gedanken darüber zu machen, wie du dir deine ideale Geburt vorstellst: Wo möchtest du gebären? Wie soll die Geburt verlaufen? Welche Menschen möchtest du an deiner Seite haben?

Niemand sollte klarere Vorstellungen darüber haben, als du selbst. Einem so prägenden und einschneidenden Lebensereignis wie der Geburt deines Kindes, darfst du ruhig mit Vorstellungskraft entgegen sehen. Oft wird schwangeren Frauen empfohlen, einen Geburtsplan aufzuschreiben, der dann der Hebamme oder den Geburtshelfern gereicht wird, damit sie die Vorstellungen der Gebärenden verstehen und diesen auch möglichst gerecht werden.

Ein Plan sollte jedoch immer die Möglichkeit einschliessen, dass er sich ändern kann. Schliesslich ist eine Geburt nunmal nicht perfekt planbar und ihr Verlauf nicht vorhersehbar.

Eine Geburts-Vision zu haben grenzt dich somit weniger ein. Sie lässt dich vor allem das Ziel betrachten und gibt dir Freiheiten auf dem Weg dorthin. Eine Vision ermöglicht es dir, auch während der Geburt Nuancen des eigenen Erlebens hinzuzufügen oder wegzustreichen, ohne dass du das Gefühl haben müsstest, von einem festen Plan abzukommen. Mit einem klarem Ziel vor Augen kannst du auch ungeplante Umstände als temporäre Stationen deiner Geburtserfahrung betrachten.

 

7. Bau dir ein Support-Netzwerk

Wer dich vor und während der Geburt begleitet, kann Einfluss darauf haben, wie du dich fühlst und wie du mit der Situation umgehst. Ein überängstlicher Partner, eine schroffe Ärztin oder die Hebamme, die ständig intervenieren möchte und dich nicht in Ruhe und unterstützend gebären lässt, lösen bei dir unnötigen Stress aus, der dir die Geburt erschweren kann. Darum unser letzter Tipp: Wähle die Menschen, die dich bis zu deiner Geburt und während dieser begleiten sollen, behutsam aus.

Schön ist es, den zukünftigen Vater mit ins Boot zu holen. Wenn er dich und deine Geburtsvorstellungen kennt, versteht und begrüsst, wird er dir optimal zur Seite stehen können. Auch eine gute Freundin und die Mutter sind beliebte Geburtspartner, die dich auf deinem Weg begleiten können. Solltest du mit deiner Frauenärztin nicht zufrieden sein, hast du immer die Möglichkeit, zu einer anderen zu gehen. Und auch wenn du mit deiner Hebamme nicht auf einer Wellenlänge bist, musst du dich damit nicht abfinden, sondern kannst nach einer besser passenden Person suchen.

Versuche, den Kontakt zu Menschen auf Sparflamme zu halten, die dir Sorgen oder Ängste über deine Geburt bescheren oder dich an deinen eigenen Geburtskompetenzen zweifeln lassen. Oft wollen sie dich unter dem Deckmantel einer “realistischen Sicht” vor möglichen Komplikationen warnen, verursachen damit jedoch mehr Schaden, als ihnen bewusst ist.

Ein Marathonläufer trifft sich mit Mentoren und Gleichgesinnten, ein Bergsteiger bereitet sich im Team auf die Gipfelerklimmung vor und als Frau, die einer Geburt entgegen sieht, darfst du es ganz genau so handhaben und dir aussuchen, mit wem du diesen Weg beschreitest.

 

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(Foto: Drew Hays / Unsplash.com)

 

Und jetzt viel Spass bei deiner individuellen Geburtsvorbereitung und natürlich eine wunderbare, beeindruckende und spannende Geburtsreise!

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